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Tiergestützte Therapie ist äußerst vielseitig einsetzbar:

In Seniorenheimen, Behindertenheimen, Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen, bei Einzelpersonen oder Gruppen, Koma-Patienten,... um nur einige Anwendungsfälle aufzuführen.

Hier möchte ich einige besondere Einsatzbereiche vorstellen:

ADHS- bzw. ADS- Symptomatik bei Kindern 

  entwicklungsfördernde, erzieherische Wirkung auf Kinder und Jugendliche

Erfolge in der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie

Besuche in geriatrischen Einrichtungen

 

 


 

Konzentrationstraining mit Hund für ADHS/ADS - Kinder

Die Forschungsgruppe Mensch und Tier der Universität Erlangen hat ein Pilotprojekt zur Erprobung eines neukonzipierten, tierintegrierten, verhaltenstherapeutischen Konzentrationstrainingsprogramms für Kinder mit ADHS-Symptomatik initiiert.  Das Programm wird an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Klinikums Aschaffenburg umgesetzt. Ein Hund erhöht die Lust am Lernen und an Leistung, er hilft mit, Teamfähigkeit ebenso zu entwickeln wie Kommunikationsfähigkeit, er fördert Verantwortungsbewusstsein, Arbeitsdisziplin und Problemlösefähigkeit, er vermittelt aber auch seelische Ausgeglichenheit und Wohlbefinden.

Gerade die Verknüpfung von entspannenden, lustvollen, emotional bedeutsamen Erlebnissen mit dem Tier mit einer schulähnlichen Lernsituation führt vermutlich zu einer Neubewertung bisheriger Schulerfahrungen und in der Folge zu einer Stärkung der Leistungsmotivation. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass sich Tierkontakt positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken kann. Der Umgang mit Tieren erhöht die Vigilanz und hat allgemein eine aktivitätssteigernde Wirkung. Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit werden trainiert. Die Aufmerksamkeitssteigerung bei ADHS-Kindern im Umgang mit Tieren ist vergleichbar mit Stimulanziengaben. Tiere wirken als „Kognitiver Katalysator“, sie setzen Lernprozesse in Gang.

In den Auswertungsinterviews der ersten Gruppe nach Ende des Trainings wurde deutlich, dass eindeutiger Interessenfokus für die Kinder der Hund war. Die Konzentrationsaufgaben wurden nicht als solche bewertet, sondern eher als Rahmenstruktur für die Interaktion mit dem Hund wahrgenommen. Die Kinder waren so sehr an der Interaktion mit dem Tier interessiert, dass sie die Übungen mit viel Disziplin und Motivation durchführten. Die Hunde schienen einen beruhigenden und auflockernden Einfluss auf die Atmosphäre des Trainings zu haben.

Bereits nach etwa der Hälfte der Trainingsstunden waren Trainingseffekte des Konzentrationstrainings sichtbar (strukturiertere Aufgabenlösung, Beherrschen der Selbstinstruktion), auch in der Wahrnehmung der Kinder hatte das Konzentrationstraining einen Effekt, sie konnten im Interview erlernte Techniken benennen und gaben an, diese auch auf den schulischen Kontext übertragen zu haben.

Die Eltern berichteten, dass das Training viel positive Kommunikation zu Hause rund um das Thema Hund ermöglichte, ein Phänomen, das gerade in der Behandlung von ADHS-Kindern nicht zu unterschätzen ist, deren familiäre Interaktionen oft von zahlreichen Konflikten belastet ist.

Das Hundetraining vermittelte insgesamt zahlreiche positive und unterstützende Erlebnisse, die im schulischen wie auch im familiären Rahmen wirksam sind.

Quelle

 

 


 

 

Alexander Mitscherlich (1908-1982), Psychoanalytiker und einer der Wegbereiter der psychosomatischen Medizin in Deutschland, weisst bereits auf die wichtige Rolle von Tieren bei der Erziehung von Kindern hin:

"Der junge Mensch braucht seinesgleichen - nämlich Tiere, überhaupt Elementares: Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne dies alles aufwachsen lassen, mit Stofftieren, Teppichen, auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nicht mehr erlernt."

 

Es gibt nachweislich eine entwicklungsfördernde und erzieherische Wirkung von Haustieren auf Säuglinge, Kinder und Jugendliche.  Die heilungsfördernde Wirkung von Tieren auf emotional gestörte und psychisch kranke Kinder ist ebenfalls bekannt. 

Da Kinder den Kontakt zu Hunden schätzen und der Hund sich dem Kind im Falle kindlichen Fehlverhaltens entzieht bzw. dem Kind seine Grenzen zeigt, werden Kinder selbstverstärkend aus der Sache heraus dazu erzogen, sich a) dem Tier gegenüber artgerecht zu verhalten und b) als Voraussetzung hierfür, sich auf das Tier einzustellen und auf seine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. 

Auch in der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie helfen Tiere. Zum Beispiel konnten durch den co-therapeutischen Einsatz von Hunden in einer psychiatrischen Klinik meßbare Erfolge der Therapie nachgewiesen werden: Von 50 Patienten, die auf konventionelle Therapie nicht ansprachen, zeigten 47 deutliche Besserung des Befindens. 

 


 

So wirken Tiere auf psychisch kranke Menschen: 
Tiere
- erlauben Körperkontakt
- lenken ab
- versprechen und verstehen ohne Worte
- regen die Erinnerung an
- ermuntern zu körperlicher und geistiger Aktivität
- wissen nichts von Krankheit und reagieren deshalb normal
- fördern das Verantwortungsgefühl
- stärken das Selbstwertgefühl
- durchbrechen den Teufelskreis der erlernten Hilflosigkeit
- machen eine psychiatrische Station behaglich und wohnlich

(aus: Sylvia Greiffenhagen, Oliver Buck-Werner: Tiere als Therapie. Kynos Verlag, 2007)

 


 

Besuche in geriatrischen Einrichtungen:
Viele alte Menschen habe ihren Lebensgefährten bereits verloren und sind relativ einsam. Somit mangelt es ihnen auch an körperlicher Zuwendung. Hier laden Tiere zum Körperkontakt und Austausch von Zärtlichkeiten ein. Ein Tier nimmt den Menschen so wie er ist, Krankheiten, Alter, unangenehme Gerüche, Gedanken etc. stören das Tier nicht. Die Bewohner fühlen sich von dem Hund ohne Einschränkungen angenommen. Demenzkranke bemühen zudem oft ihr Altzeitgedächtnis, da sie sich an vergangene Situationen mit Hunden erinnern. Auch das Neuzeitgedächntis wird gefordert, denn die Leute möchten den Namen des Hundes wissen und vielleicht auch das ein oder andere über das Tier erfahren. Wenn die Bewohner einen Hund über den ganzen Körper streicheln, erfordert dies eine große Bewegung aus der Schulter. Gerade Patienten, die an Parkinson leiden, sind in solchen großen Bewegungen eingeschränkt. Die Feinmotorik kann z.B. durch die Gabe von kleinen Leckerchen gefördert werden. Zudem ist der Hundehalter anwesend und wirkt auch positiv durch Gespräche und Aufmerksamkeit und Abwechslung auf die Bewohner ein. 

(
Text auszugsweise von Simone Dustert)

 

 


 

 "Als ob ein Vorhang aufgezogen wird - beim Kontakt mit Tieren blühen viele Demenzkranke auf."
(Ärzte Zeitung 05.05.2004)

 

 

19.09.2008

Tiere öffnen Türen zum Menschen mit Demenz

Neuer Ansatz in NRW: Tiergestützter Besuchsdienst will Betroffenen mehr Lebensfreude und ihren Angehörigen Entlastung gebe

Köln (KDA) - 19. September 2008 - Tiere können den Kontakt zu Menschen mit Demenz sehr erleichtern. Während viele Familienangehörige ebenso wie professionell Pflegende keinen Zugang mehr zu den Erkrankten finden, sind Tiere oft so etwas wie „Türöffner" in deren eigene, scheinbar versunkene Welt. 

„Wir kennen unzählige Menschen mit Demenz, die monatelang kein Wort mehr gesprochen und kaum auf menschliche Ansprache reagiert haben, plötzlich aber wie verwandelt waren, als ein Tier auftauchte", sagte Ines Jonas vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und der Landesinitiative Demenz-Service NRW auf einem Pressegespräch anlässlich des am 21. September stattfindenden Welt-Alzheimertages, bei dem der neue tiergestützte Besuchsdienst „4 Pfoten für Sie" für von Demenz betroffenen Familien in Köln vorgestellt wurde. 

„Auf Tiere reagieren - nicht nur demenzkranke - Menschen sehr emotional. Sie rufen Gefühle und Erinnerungen in ihnen hervor, die sie auch wieder mit dem Leben um sich herum in Kontakt treten lassen", so Jonas weiter. Aus diesem Grund setzt sich das KDA seit vielen Jahren für die Ermöglichung von Tierbegegnungen in Einrichtungen der Altenhilfe ein. Entsprechend begrüßenswert sei daher auch das neue, so genannte „niedrigschwellige" Angebot, bei dem ehrenamtlich tätige Hundehalter zusammen mit ihren Vierbeinern Demenzkranke und ihre Angehörigen zuhause aufsuchen und betreuen werden.
Mit diesem in Nordrhein-Westfalen bisher einmaligen Angebot möchte die Landesinitiative Demenz-Service NRW neue Wege gehen, um von Demenz betroffene Familien zu entlasten und den Betroffenen mehr Lebensqualität zu schenken. 

„Allerdings ist für diese verantwortungsvolle Tätigkeit und ihre Anerkennung nach dem Pflegeversicherungsgesetz eine vorangehende Qualifizierung unabdingbar", ergänzte Änne Türke vom Demenz-Servicezentrum für die Region Köln und das südliche Rheinland.
Dort ist in Kooperation mit dem Verein „Porzer Bürger für psychisch Kranke", dem KDA und der  Hundeschule „Happy Dogs - Happy People" ein Schulungsprogramm für den tiergestützten Besuchsdienst „4 Pfoten für Sie"  entwickelt worden. „Es sieht vor, dass ab Januar 2009 interessierte Ehrenamtliche in 36 Stunden Grundkenntnisse zum Thema Demenz und zum fachgerechten Einsatz von Tieren vermittelt bekommen. Dabei geht es beispielsweise um Kommunikation mit Demenzkranken, Umgang mit herausforderndem Verhalten und die Wirkung von Tieren auf Menschen", erklärte Türke. 

Wie umfassend das Schulungsprogramm ist, zeigt die Einbindung der Hundeschule. „Ein professioneller Blick auf den Hund ist wichtig, um die Mensch-Tier-Beziehungen richtig beurteilen zu können und um Überforderungen beim Tier zu vermeiden", erklärte der Inhaber von „Happy Dogs - Happy People", Michael Nehmann. „Denn nur wenn es den Tieren gut geht, können sie uns Menschen auch gut tun."

„Die bisherige Resonanz auf „4 Pfoten für Sie"  ist groß", berichtete Birte Turk vom Verein „Porzer Bürger für psychisch Kranke". „Uns liegt eine große Anzahl von Nachfragen sowohl von Seiten der von Demenz betroffenen Familien, die den Hundebesuchsdienst schon sehnsüchtig erwarten, als auch von potenziellen freiwilligen Besuchsdienstlern vor."

Weitere Informationen:

Ines Jonas
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 02 21/93 18 47-19
E-Mail:
publicrelations@kda.de

Änne Türke
Demenz-Servicezentrum für die Region Köln und das südliche Rheinland
Telefon: 01 803/88 00-111 71
E-Mail:
demenz-servicezentrum@alexianer-koeln.de
Internet:
www.alexianer.de

Quelle